Cover: gebundene Ausgabe
Seiten: 464
Format: 17,5 x 4,2 x 24,5 cm
ISBN: 978-3-7704-3911-9
Erscheinungsdatum: 1. Juli 2016
Preis: € 30,90 [A]
Geschichtenanzahl: 14
Gesamtbewertung: Sehr gut
Hier erhältlich: Ehapa Shop
Einband des Ziegelsteinbandes |

Erst als ein Comicforum User mit dem Namen TomiS den Vorschlag für das Konzept des "LTB präsentiert" und dem dazu gehörigen Ziegelsteinband machte, und immer wieder intervenierte, erfüllte der Verlag den vielen Fans der Reihe den Traum und veröffentlichte alle Geschichten in einem Stück. Dafür sei dem Verlag gedankt.
Was in diesem Buch leider fehlt, sind Informationen zur Entstehungsgeschichte, ein Autoren und Zeichner Portrait zum kongenialen Duo Pezzin & Massimo De Vita. Das hätte das Buch auf alle Fälle aufgewertet und bei einem hochwertigen Produkt wie diesem wäre das das Mindeste gewesen. Wie auch bei Onkel Dagoberts Schatztruhe hat der Verlag die Chance verpasst.
Dann hoffen wir, dass wir die noch ausständigen Serien (Mauser Chroniken, Micky Kid, Es war einmal im Wilden Westen, Kommissar Micky, Mickys Weltgeschichte, Oma Duck erzählt ..., Zeitreise mit Düsentriebs Zeitkapsel, und diese Weltraumsaga) wie versprochen in diesem Format zu lesen bekommen!
Nun zu den einzelnen Geschichten:
Der Schatz der
Pilgerväter
(I TL 1996-A;
1994; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 34) [Nachdruck aus: LTB 202, MC 10A, LTBSP 10, LTBN 202, LTBHI 5, LTBPS 3]
Die ersten beiden Teile der Saga wurden gemeinsam im LTB 202
als eine Geschichte veröffentlicht. Damit hat in den 90igern alles angefangen
und wie so häufig beginnen wir auch hier mit „Es war einmal …“
England im Jahr 1620, der Wirtin Minnie geschieht beim
Bügeln ein Missgeschick und verbrennt die Jacke eines Gastes. Ihre große Liebe
Micky ist von Beruf Schneider und soll das Unheil korrigieren. Dabei findet er
zufällig den Plan eines Raubüberfalles, den er nun natürlich verhindern möchte.
Was er nicht weiß ist, dass die Gendarmerie mit dem Drahtzieher unter einer
Decke steckt und so wird ihm der Raubüberfall in die Schuhe geschoben. Er
landet im Gefängnis wo er Goofy kennenlernt und mit seiner Hilfe ausbrechen
kann. Von nun an sind die Schicksale von Micky, Minnie und Goofy miteinander
verwoben und gemeinsam fliehen sie mit der Mayflower aus England.
Schon die erste Geschichte lässt uns erahnen wie spannend es
weiter gehen wird. Obwohl Amerika schon 40 Jahre vor der Mayflower besiedelt
wurde, wird diese Pilgerfahrt als großes Ereignis und Beginn der Besiedelung Amerikas
gefeiert. Thematisch hat das Duo Pezzin/DeVita das herrlich eingefangen. Aufregende
Geschichte mit außergewöhnlichen Zeichnungen! Sehen wir wie es weiter geht und
unseren Protagonisten ergangen ist …
Die Händler von
Boston
(I TL 1999-A;
1994; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 35) [Nachdruck aus: LTB 202*, MC 10A*, LTBSP 10*, LTBN 202*, LTBHI 5*, LTBPS 3]
Zeitlich machen wir einen Sprung von fast 100 Jahren und
befinden uns im Jahr 1716. Der Nachfahre der Pilger aus der ersten Geschichte
ist Stoffhändler. Doch die Zeiten sind schlecht, ein Konkurrent verkauft Stoffe
wesentlich günstiger und Micky hat Existenzsorgen. Der Grund ist einfach,
Vincent Lister importiert die Waren nicht aus der Heimat England, sondern
produziert sie unerlaubterweise selbst. Micky kommt ihm auf die Schliche und
sabotiert seine Produktion. Die englische Krone duldet die Gefährdung ihres
Monopols natürlich nicht und zerstört alles. Doch die amerikanische Kolonie
will sich von der Unterdrückung durch die Engländer befreien.
Boston ist ja bekannt für die Bostoner Tea Party, die als
Höhepunkt des Widerstandes gegen Englische Kolonialpolitik gilt. Man kann sich
heute wohl nur noch schwer vorstellen was es für die Händler geheißen haben mag
die Waren nur aus dem Mutterland zu beziehen und hohe Steuern sowie Zölle zu
zahlen. Diese Geschichte nimmt Bezug auf die Spannungen und so kann Kindern
einfach und interessant Geschichte vermittelt werden. Zumindest das Interesse
an den wahren Begebenheiten jener Zeit wird durch das Lesen geweckt. Man sollte
dieses Buch als Standardlektüre im Unterricht einbauen! Aber lesen wir mal was
im nächsten Kapitel auf uns wartet …
Im Indianerland
(I TL 2015-1;
; 1994; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 40) [Nachdruck aus: LTB 206, LTBN 206, LTBSP 56, LTBPS 3]
Mick, der Sohn des Stoffhändlers ist voller Tatendrang. Er
träumt davon an einer Expedition teilzunehmen und bekommt sogar die Chance.
Sein Abenteuer beginnt und die Expedition verläuft anfänglich sehr gut, bis er
verloren geht und fast ertrinkt. Von nun an schlägt er sich alleine durch die
Wildnis bis er auf den Trapper Jacques de Goof trifft. Der lehrt ihm im
Einklang mit der Natur zu leben und gibt ihm sein geballtes Wissen weiter. Auch
den Indianerstämmen kommt er auf diese Weise näher und verliebt sich in die
Squaw „Die-mit-den-Augen-strahlt“. Wem es jetzt zu harmonisch ist, der darf
sich noch auf hinterlistige Händler freuen, die ebenfalls in dieser Geschichte
vorkommen.
Die Zeichnungen von Massimo De Vita in dieser Geschichte
sind besonders hervorzuheben. Das Panel über eine ganze Seite mit dem
Sternenhimmel und dem Bild des Kleinen und Großen Wagens ist äußerst beeindruckend!
Die gesamte Geschichte lädt den Leser dazu ein in die unberührte Natur des
amerikanischen Kontinents einzutauchen. Das Leben war sicher hart aber die
unberührte Natur auch unglaublich schön. Das hat der Zeichner hier perfekt
eingefangen und man selbst nimmt anstelle Micks an dem Abenteuer teil.
Interview mit
George Washington
(I TL 2025-1;
1994; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 30) [Nachdruck aus: LTB 209, LTBSP 10, LTBN 209, LTBSE2008-1, LTBPS 3]
Mick und die schöne Squaw haben Nachwuchs bekommen und der
Sprössling sucht wie sein Vater das Abenteuer. So macht er sich auf den Weg
nach Philadelphia zu Benjamin Franklin, dem eine Tageszeitung gehört. Nun
befinden wir uns in der Zeit kurz vor dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.
Turbulent und aufregend, genau das was der junge Micky sucht. In Philadelphia
wird er dem einzigen Reporter Oliver Goof zur Seite gestellt. Sie berichten von
den Geschehnissen an der Front und gelangen dann auch noch in
Kriegsgefangenschaft. Allerdings können sie fliehen und wirbeln auch einiges an
Staub auf …
Wir nehmen hier an der Entstehung der Vereinigten Staaten
von Amerika teil, lernen Franklin und Washington näher kennen und lesen sogar
aus der Unabhängigkeitserklärung. Wenn diese Geschichte nicht ein Stück
Geschichte ist! In unseren recht friedlichen Zeiten ist es kaum vorstellbar wie
es gewesen sein muss fremdbeherrscht zu werden. Bauern gegen Soldaten, nur eine
der vielen kriegerischen Handlungen, die sich durch die ganze amerikanische
Geschichte zieht.
Der vorletzte
Mohikaner
(I TL 2025-1;
1995; A: Pezzin, Z: Ziche; S. 35) [Nachdruck aus: LTB 218, MC 2, MC 9E, LTBSP 10, LTBN 218, LTBPS 3]
Der Krieg ist vorbei und die 13 Staaten haben die Vereinigten Staaten von
Amerika gegründet. Das freut unsere Reporter aber wenig, da es nichts mehr zu
berichten gibt. Bis eines Tages ein Notar kommt, der auf der Suche nach einer
Erbin ist. Ihr Name ist Arianna und ihre Spuren gingen vor vielen Jahren
verloren, damals war sie noch ein Kind. Die beiden Reporter und ein Führer
machen sich auf die Suche nach dem Mädchen und finden sie bei einem
Indianerstamm. Doch damit ist das Abenteuer noch nicht vorbei, denn auch die
Indianer bitten Micky und Goof um Hilfe.
Der letzte Mohikaner war ursprünglich ein Roman aus dem Jahr 1826. 1992
erschien eine sehr erfolgreiche Verfilmung. Inhaltlich hat diese aber nichts
mit unserer Geschichte zu tun. Nun haben wir den ersten Stilbruch. Die viel
geschätzte Ziche kann hier nicht ganz überzeugen. Ihr Slapstickstil passt zwar
gut zu Bärenszenen aber nicht zum Epos. Schade, dass De Vita diese Geschichte
nicht gezeichnet hat. Auch der Teil mit dem Gedächtnisverlust kann nicht ganz
überzeugen und ist daher vom Niveau hinter den ersten Teilen.
Geschichtlich aber dennoch interessant, denn die Frage was passiert eigentlich mit den Einheimischen und die Vertreibung der Indianer wird zumindest angedeutet.
Geschichtlich aber dennoch interessant, denn die Frage was passiert eigentlich mit den Einheimischen und die Vertreibung der Indianer wird zumindest angedeutet.
Die Fluss-Prinzessin
(I TL 2059-1;
1995; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 35) [Nachdruck aus: LTB 219, MC 2, MML 4, LTBN 219, LTBPS 3]
Nachdem Oliver Goof bei den Indianern geblieben ist, verspürt Micky das
Bedürfnis zu neuen Ufern aufzubrechen. Auf seiner Reise lernt er den
Wissenschaftler Jeremias Pepper kennen, der sich intensiv mit Dampfkraft
auseinandersetzt. Glücklicherweise hat dieser eine schöne Nichte, so findet
auch dieser Micky seinen Kelomatdeckel.
Jeremias hat einen Kredit bei einem Kredithai aufgenommen und der will
sein Grundstück haben sowie die Hand von der Nichte Menny. Es gäbe zwar ein
riesiges Baumwollfeld, mit dessen Erlöse man den Kredit tilgen könnte, aber der
Weg zum Markt von Chattanooga ist nicht ungefährlich. Doch glücklicherweise
gibt es eine alternative Route …
Wir nehmen an der Industriellen Revolution teil und sehen die Vorteile
der Dampfkraft. Ob hier an den österreichischen Erfinder Josef Ressel gedacht
wurde, der die Schiffsschraube erfunden hat, ist ungewiss. Auf alle Fälle haben
sich die Kulturen auf allen Kontinenten schnell weiterentwickelt. Hier haben
wir als Rahmengeschichte eine klassische Kredit/Grundstück Story. Nicht ganz
neu und schon in unzähligen Filmen gesehen. Das Tempo wurde hier wohl zugunsten
der nächsten Episode gedrosselt.
Die Schlacht um
Fort Alamo
(I TL 2156-1;
1997; A: Pezzin, Z: Petrossi; S. 33) [Nachdruck aus: ATJC 3, AT 27, LTBSP 41, LTBPS 3]
Irgendwo am Mississippi ist der junge Mick Jr. angeödet. Glücklicherweise
gab es auch hier Konflikte. Diesmal in Texas, das damalige Gebiet wollte von
Mexiko unabhängig werden und so kam es zu kämpferischen Handlungen. Also
schließt er sich Pecos Goof an und landet schlussendlich im Fort Alamo. Dort
wird er mit wichtigen Aufgaben beauftrag und soll eine Botschaft zu Gernal
Houston bringen. Was er nicht ahnt ist, dass er damit dem sicheren Tod
entgangen ist.
Wer sich gerne Star Trek Deep Space Nine angesehen hat,
kennt die Geschichte von Fort Alamo. Julian Bashir und Chief O’Brian haben
regelmäßig an der Schlacht auf dem Holodeck teilgenommen. Im Minimundus in
Klagenfurt ist eine Miniatur des Forts. Wer sich dafür interessiert kann sich
auch Filme dazu ansehen. Diese Schlacht gilt als Symbol des
Unabhängigkeitskrieges gegen Mexiko. Allerdings haben die Siedler das Gebiet
zuvor schon gewaltsam an sich genommen. Wie dem auch sei, hier haben wir eine
äußerst realitätsnahe Geschichte, die auch die Brutalität der damaligen Zeit
zumindest andeutet.
De Vita war hier nicht der Zeichner und Petrossis
Zeichnungen sind etwas gewöhnungsbedürftig. Jedoch passender als jene von
Ziche. Trotzdem schade, dass De Vita nicht auch diese Geschichte gezeichnet
hat.
Der Treck nach
Oregon
(I TL 2177-1;
1997; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 40) [Nachdruck aus: LTBSE2008-1, LTBPS 4]
Mick Jr. ist erwachsen geworden und die Last von Alamo liegt noch auf seinen Schultern. So beschließt er in den Westen aufzubrechen und neu anzufangen. Er schließt sich dabei einen Treck nach Oregon an und lernt dabei die liebreizende Clementine kennen sowie Clarette und Colonel Goofson. Die Zeiten waren aber gefährlich und auf einem Treck konnte viel passieren, vor allem wenn er sabotiert wird. Wir treffen auf Indianer und die Kavallerie. Ob der Treck am Bestimmungsort angelangt?
Aufbruch ins Ungewisse, was hat die Menschen wohl zu diesem Schritt bewegt? Das ist wohl schwer nachzuvollziehen aber durch diese Geschichte können wir es uns zumindestens wage vorstellen. Dynamische Zeichnungen nehmen uns auf diesem Abenteuer mit und am Ende bleibt die Frage offen, was passiert mit Clementine?
Goldfieber
(I TL 2195-1;
1997; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 34) [Nachdruck aus: LTB 248, LTBSP 32, ENT17, LTBPS 4]
Dass Dagobert am Klondike nach Gold gesucht und auch gefunden hat, wissen
wir. Doch das war nicht der einzige Ort an dem es Gold zu finden gab. In
unserer Geschichte ist Mick Jr. in Kalifornien und erlebt einen harten Winter.
Dem Krieger der Shshonen, Goofeyo, hilft er aus einer misslichen Lage und so
werden die zwei Freunde. Durch Gold ist er in diese gelangt und einige
Goldsucher scheinen zum Problem zu werden …
Hier sehen wir die Auswirkungen von Goldfieber. Die Menschen gingen wohl
über Leichen, um vermögend zu werden. In Kalifornien fand einer der drei großen
amerikanischen Goldräusche statt. De Vita zeigt uns wie er Indianer zeichnet
und damit hinterlässt die Geschichte von Ziche einen noch bittereren
Nachgeschmack. Eine grandiose Episode, die auch die Abgründe der Amerikanischen
Siedlerseele andeuten.
(I TL 2210-1;
1997; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 30) [Nachdruck aus: LTB 253, LTBSP 56, LTBPS 4]
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Das eiserne Pferd |
Ponyexpress, der Lieferdienst der Prärie. Mick Jr. ist einer
der Boten. Langsam geht diese Ära aber dem Ende zu, denn es wird fleißig an
einer Eisenbahnstrecke gebaut. Zwei Unternehmen haben einen Wettkampf laufen.
Mick Jr. kommt zufällig einem Komplott auf die Schliche und muss handeln!
Der Amerikanische Bürgerkrieg (Sezessionskrieg) wurde in
unserem Epos nicht behandelt. Auf jeden Fall gab Lincoln danach den Ausbau der
Eisenbahn in Auftrag. Das war das Todesurteil für den Ponyexpress (auch bekannt
aus Bonanza oder Lucky Luke), dem zusätzlich auch die Telegramme den Garaus
machten.
Der Konflikt mit den Indianern während dieser Zeit wird
leider auch nicht erwähnt. Wenn hier auch ein wichtiges Kapitel amerikanischer
Geschichte behandelt wird, wird offensichtlich, dass einige Punkte wohl unter
die Zensur gefallen sind. Trotzdem eine fesselnde Geschichte, der es an nichts
fehlt.
Das Gesetz des
Westens
(I TL 2223-1;
1998; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 35) [Erstveröffentlichung - LTBPS 4]
Mick
zieht weiter, mehr oder weniger noch immer auf der Suche nach Clementine. Da
trifft er ihre alte Weggefährtin Clarette und ihren Mann Rudy Rossum. Im Saloon
trieft er auf den Sheriff, der aber nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Eine
Bande treibt ihr Unwesen und der amtierende Sheriff kommt nicht gegen sie an.
Dabei war Wild Bill Goofok eine gefürchtete Legende. Die schießwütige Bande
legt es natürlich darauf an und so kommt es zum letzten Showdown.
Was
darf in einem Western nicht fehlen? Genau eine Schießerei und die haben wir
hier vorliegen. Zwölf Uhr mittags, Spiel mir das Lied vom Tod, Für eine
Handvoll Dollar, Die glorreichen Sieben sind nur einige der vielen Western, die
in dieses Klischee passen. Hier wurde das Konzept erfolgreich für junge Leser
abgeschwächt. Raue Zeiten müssen das gewesen sein und am Ende ging es wohl
nicht immer so glimpflich aus wie in dieser Geschichte.
Tausend Rinder,
tausend Meilen
(I TL 2236-1;
1998; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 31) [Nachdruck aus: LTBSP 46, BG 8, LTBPS 4]
Die Suche nach Clementine treibt Mick wieder zurück nach Texas. Dort
sucht er einen Job und findet einen Cowboy Posten auf der Triple O Ranch.
Carson, der Obercowboy testet Mick und ist zufrieden. Die Besitzerin ist
erstaunt und lädt ihn zum Esse ein. Was sagt man denn dazu, der Zufall (oder
das Schicksal) führt Mick und Clementine wieder zusammen. Sie ist die
Besitzerin der Ranch und nimmt seine Dienste natürlich gerne in Anspruch. Was
machen Cowboys so? Genau, sie kümmern sich um die Rinder und den Viehtrieb.
Doch wie immer gibt es auch hier missgünstige Personen, die einem Steine in den
Weg werfen.
Cowboys werden immer heroisch dargestellt und mit aufregenden Abenteuern.
In Wahrheit dürfte das Leben aber ziemlich langweilig gewesen sein. Tagelange
Ritte, um Rinder von A nach B zu bringen. Zumindest hat Mick es hier
aufregender und was besonders freut ist, dass wir hier auch mal einen anderen
Antagonisten haben. Es gäbe so viele Figuren, die verwendet werden könnten und
irgendwie war immer der Gleiche beteiligt. Hier haben wir etwas Abwechslung und
auch endlich wieder Romantik pur. Unsere Erzählung nähert sich langsam dem
Ende.
Der letzte Cowboy
(I TL 2162-1;
1998; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 34) [Erstveröffentlichung - LTBPS 4]
Die
Triple O Ranch wirkt verlassen, nur Goof Carson hütet die Stellung bis ihn
eines Tages Michael Maus besucht, der Sohn von Mick und Clementine. Wehmütig
klagt Goof vom Ende der Cowboys und erzählt von der guten alten Zeit. Autos und
Flugzeuge sind ihm suspekt, doch der Fortschritt lässt sich nicht mehr
aufhalten. Als es zu einem bewaffneten Zugüberfall kommt, erkennt Goof aber
auch die Vorteile der modernen Technik.
Endlich
haben wir auch den letzten unveröffentlichten Teil zu lesen bekommen, immerhin 18
Jahre nach seiner Entstehung. Zeit ist auch in der Geschichte ein Thema, die
nostalgischen Erinnerungen der Gründerjahre werden durch den Fortschritt
abgelöst. Die Brüder Wright gelten als Pioniere des Fliegens. Wir erleben hier
also wie Geschichte geschrieben wird und das ziemlich fesselnd. Besonders gut
gefällt, dass Goof hier im Mittelpunkt steht und nicht wie üblich die Maus. Das
letzte Panel ist sehr poetisch und erinnert auch an Lucky Luke, der ja immer
dem Sonnenuntergang entgegen ritt.
Der
amerikanische Traum
(I TL 2275-1;
1999; A: Pezzin, Z: M. D. Vita; S. 41) [Nachdruck aus: LTBSP 16, LTBPS 4]
Vom Tellerwäscher zum Millionär? Das gelang wohl nur in Amerika und genau
das passiert hier Micky Maus. Goof ist inzwischen ein berühmter Schauspieler in
Hollywood und trifft auf den mittlerweile vermögenden Studiobesitzer Micky. Durch
Öl ist er so reich geworden, musste aber auch durch die harte Schule des Lebens
gehen. Er wurde übers Ohr gehauen und hat sich seitdem stark verändert. Aus dem
warmherzigen jungen Kerl wurde ein eiskalter Unternehmer. Er ist beinhart, auch
gegenüber seinem alten Freund Goof. Micky ist zwar Verlobt, doch mit der Frau
stimmt etwas nicht. Gut, dass man Freunde wie Goof hat, die obwohl sie
herablassend behandelt werden, sich noch um ihre Freunde kümmern. Und so deckt
Goof einige Intrigen auf und am Ende erwartet uns noch ein schönes Happy End!
Welch gelungener Abschluss dieser Reihe. Da kann man laut sagen: „Das
Warten hat sich gelohnt!“. Es ist eine Freude die Geschichten wieder und wieder
zu lesen. Der Leser taucht hier in eine ganze andere Welt ein und wer gerne mal
ein paar Stunden entspannen möchte, dem ist dieses Buch wärmstens zu empfehlen.
In der letzten Geschichte erwarten uns Abenteuer, Romanzen und Intrigen.
Besser als jede Seifenoper und am Ende sehen wir sogar die Eltern von unserem
geliebten Micky Maus bevor er bei Tante Linda aufwuchs und zum Star in
Steamboat Willy wird. Einziger Wehrmutstropfen, aus Michael Maus wird hier
Micky, das liegt wohl an der unregelmäßigen Veröffentlichung - damit kann man
aber leben.
Auf der letzten Seite kommt ein gutes Gefühl auf. Hoffen und freuen wir
uns auf zukünftige vergleichbare Veröffentlichungen, es erwarten uns ja noch
die Mauser Chroniken, Micky-Kid und der Kommissar. Mehr Maus ist der Wunsch
vieler Leser!
AUS MAUS
Das war es mit meiner kurzen Übersicht über das Buch und die darin enthaltenen Geschichten. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, gleich ob Buch oder Blog, und freue mich auf weitere Ziegelsteinbände und eure Kommentare!