Cover: gebundene Ausgabe
Seiten: 472
Format: 17,5 x 4 x 24,5 cm
ISBN: 978-3-7704-3846-4
Erscheinungsdatum: 2. Juli 2015
Preis: € 30,90 [A]
Geschichtenanzahl: 10 + redaktionelle Seiten
Gesamtbewertung: Gut
Hier erhältlich: Ehapa Shop
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Einband des Ziegelsteinbandes |

Doch wem haben wir die Serie zu verdanken? Einem gewissen Adolf Kabatek, der neben Dr. Erika Fuchs die prägendste Person des deutschen Entenhausener Kosmos war. Als langjähriger Geschäftsführer hat er den Verlag geprägt wie kaum ein anderer und ist auch dafür verantwortlich, dass Asterix seit dem bei Ehapa heimisch ist.
Das ist wohl einer der größten Minuspunkte dieses Buches, es fehlt ein redaktioneller Teil zu dieser Person mit Bildern und dessen Errungenschaften. Leider eine verpasste Gelegenheit, die das Buch noch mehr aufgewertet hätte!
Die redaktionellen Beiträge aus dem Buch widmen sich den jeweiligen Orten. Sie sind ganz nett gestaltet. Leider fehlt auch eine Quellenangabe. Trotzdem ein Dank an den Verlag für die Veröffentlichung!
Nun zu den einzelnen Geschichten:
Der Regengott von Uxmal
(G A 1;
1983; A: Pujol, Z: Miguel u.a.; S. 44) [Nachdruck
aus: AODS 1, AODSHC 1, MMAXX 2, AODSN 6, LTBPS 1]
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Der Regengott von Uxmal |
Dagobert geht einen Betrüger auf den Leim und kauft ein Stück Land mit in
Uxmal. Und dort sucht er nach einer versunkenen Stadt. Donald und die Neffen
kommen dahinter und machen sich auf den Weg nach Mexiko, um ihren Onkel vor dem
Irrtum zu warnen. Doch es kommt noch besser, Dagobert wird von den
einheimischen Indianern für einen Nachkommen des Regengottes Txac-Quac gehalten
und verschleppt. Nun wird er so lange festgehalten, bis er es in der geheimen
Stadt regnen lässt. Auch die Neffen sind ihm auf der Spur und nun stellt sich
die Frage, ob sie ihn aus der misslichen Lage befreien können.
Da schwelgt man in Erinnerungen und hat dieses herrlich nostalgische
Gefühl beim Lesen. Der Geschichte fehlt es an nichts, packende Story, gut
entwickelte Figuren und eine Schatzsuche wie in den besten Disney Comics. Die
Figuren weichen ein wenig von der stereotypischen Charakterisierung ab,
vielleicht gerade deshalb sehr interessant.
Weißes Gold vom Matterhorn
(G A 2;
1984, A: Pujol, Z: Miguel u.a.; S. 44) [Nachdruck aus: AODSHC 2, AODS 2, MMAXX 3, AODSN 8, LAP2015-02*, LTBPS 1]
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Weißes Gold vom Matterhorn |
Der arme Dagobert ist krank, er hat die Raffsucht und Besitzgier. Da hilft
nur noch Ruhe und die bekommt er in den Schweizer Alpen. Deshalb reist die
ganze Sippe nach Zermatt in der Schweiz. Er erholt sich dort prima und kommt
sogar auf neue Geschäftsideen, er wird Käseproduzent. Durch das Kraut, das auf
dem Matterhorn wächst, wollte er in Entenhausen selbst produzieren, jedoch
lässt sich die Pflanze dort nicht kultivieren. Also muss er in der Schweiz
bleiben. Das Grundstück, das er haben möchte, wird durch ein japanisches Hotel
genutzt. Nun will er mit allen Mitteln das Hotel dort sabotieren, um seine
Molkerei dort aufbauen zu können. Und so nimmt die Katastrophe ihren Lauf.
Wenn der Herr Direktor Kaba-Teki (man beachte das Wortspiel) doch nur
eingewilligt hätte. Hier sind wesentliche Charakteränderungen zu bemerken.
Dagobert geht fast über Leichen, um sein Ziel zu erreichen. Profitgier über
alles und am Ende ist Dagobert wieder der lachende Gewinner.
(G A 3;
1984, A: Pujol, Z: Miguel u.a.; S. 44) [Nachdruck aus: AODS 3, AODSHC 3, AODSSB 1A, MMAXX 4, AODSN 9, LTBPS 1]
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Der Ausflug nach Key West |
Donald und seine Neffen bekommen von Dagobert eine Reise zu den Florida
Keys geschenkt. Der Haken dabei? Es ist nicht die neue Eisenbahnlinie, die
betrieben wird sondern eine alte Galeere mit einem Schatz. Dieser soll sicher
ans Ziel gelangen und mit dieser Aufgabe wird Donald betraut. Dazu kommen noch
die Panzerknacker, die ebenfalls ein Stück vom Schatz haben möchten.
Spannende Geschichte, die uns nach Florida einlädt. Schön, wie uns
Zeichner und Autor in diese Welt eintauchen lassen. Auch die lateinischen
Begriffe werden hier vermehrt benutzt und so haben die Schatztruhe Geschichten
einen ganz eigenen Charme.
(G A 4;
1985, A: Pujol, Z: Miguel u.a.; S. 44) [Nachdruck aus: AODS 4, AODSHC 4, AODSSB 1B, AODSSB 1A, AODSN 2, LTBPS 1]
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Picasso Raub in Barcelona |
Kunst kommt nach Entenhausen. Dagobert eröffnet die größte Galerie in
Entenhausen. Dabei zwei Picassos, um deren Sicherheit er sich Sorgen macht. Als
er erfährt, dass London ein Bild in Barcelona als Leihgabe ausgestellt wird,
beschließt er seine zwei dort ebenfalls auszustellen. Ein Ermittler von
Scottland Yard, Mr. Clueless, wird zur mit der Bewachung der Objekte betraut.
In der Galerie in Barcelona lernen die Ducks dann noch Mercedes Pujol (siehe
Zeichner) kennen, die eine begeisterte Künstlerin ist. Doch nun erfahren wir
den echten Grund für Dagoberts Besuch in Barcelona, alle 3 Gemälde zusammen
haben einen versteckten Hinweis auf einen möglichen Schatz. Und so beginnt eine
Schatzsuche mit allen bisher vorgekommenen Figuren quer durch Barcelona.
Die Geschichte stammt vor der Zeit der Olympischen Spiele 1992. Das merkt
man ihr auch an, denn ansonsten wären die Ducks wohl auch durch die Olympia
Anlagen gesprintet. Die Atmosphäre der katalanischen Stadt Barcelona wurde hier
gut eingefangen und die Nebenfiguren machen die Geschichte besonders
lesenswert.
(G A 5;
1986, A&Z: Pujol; S. 44) [Nachdruck aus: AODS 5, AODSHC 5, AODSSB 1B, MMAXX 1, AODSN 4, LTBPS 1]
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Fünfmal Grand Canyon und zurück |
Der Goldrausch am Ende des 19. Jahrhunderts. Dagobert und sein damaliger
Partner Donowits unterstützten sich in jeder Hinsicht und so vermachte jeder
dem anderen die Hälfte seines Vermögens. Nicht etwa auf einem Pergament sondern
einem Stück Leder. Der Pakt wurde Jahre später mündlich beendet, doch das
interessiert jene Personen, die nun Anspruch an Dagoberts Vermögen erheben
nicht. Der einzige, der das bezeugen kann ist Donawits, der jedoch als
verschollen gilt. Wir kennen Dagobert, der sich nun auf die Suche nach ihm
begibt und dazu bis zum Grand Canyon reisen muss. Doch die Personen, die auf
Dagoberts Vermögen scharf sind, versuchen das natürlich zu verhindern.
Wieder eine wunderbare Geschichte mit viel Selbstironie. Als die Ducks
sich plötzlich in Disneyland wiederfinden, ist einfach nur unglaublich lustig.
Ein Wiedersehen mit Mercedes gibt es auch und Donawits ist ein sehr
sympathischer Nebencharakter. Die hätten durchaus öfter in Comics vorkommen
können.
Der Tartan der Familie Duck
(D 88067; 1988; A:
Bargada Studio, Z: Urios; S. 44) [Nachdruck aus: AODS 6, AODSSB 1B, AODSSB 1A, MMAXX 6, AODSN 10, LTBPS 2]
Schottland im 16. Jahrhundert, Sir Daglas MacScrooge war Oberhaupt des
Clans und wie Dagobert sehr geizig und auf Gewinn versessen. So legt er sich
mit anderen Adeligen an und es kommt zu einem Turnier um den Besitz eines Kilts
mit besonderem Tartan. Daglas betrügt, um zu gewinnen und die Adeligen vergessen
das nicht. Dann kam es zu den Kriegen um Maria Stuart, bei dem sich beiden
Seiten noch mal gegenüber standen um am Ende doch noch Frieden zu schließen. Lady
Elisabeth Scott schenkte Daglas sogar ein Portrait als Zeichen der
Freundschaft.
Die Gegenwart, Dagobert ist interessiert am Tartan, doch auch Miss Scott,
eine Nachfahrin der früheren Kontrahenten, bekundet ihr Interesse. So geht die
Reise zurück zu den Ursprüngen, nach Schottland. Wer wird zuerst den Tartan
finden?
Ein Webmuster ist also die Ausgangslage für diese Geschichte. Interessant
ist der historische Teil der Geschichte, das Intermezzo im Schloss ist dann eher
uninspiriert. Gesamt gesehen ganz gut zu lesen und unterhaltsam. Qualitativ
jedoch etwas hinter den ersten Teilen der Reihe.
Aufruhr in Manhattan
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Aufruhr in Manhatten |
Manhatten
im 17. Jahrhundert. Dobian MacDuck erhält vom Kapitän das Recht auf die Insel
und das sogar schriftlich. Doch der fängt mit dem damals kargen Stück Land
nichts an und lässt seine Urkunde in einer Schatzkiste. Die in den Wirren des
amerikanischen Bürgerkrieges durch Dackmar Mac Duck in Manhatten eingegraben
wird. Dagobert erhebt als Nachfahre von Dobian Mac Duck Anspruch auf Manhatten
und dazu sucht er nach dem Dokument. Als er es schließlich findet, öffnet er
damit die Büchse der Pandora. Sinngemäß, denn als Eigentümer von Manhatten
zeigt er sein fürchterlich gieriges wahres Gesicht. Er will die Stadt und die Bewohner
schröpfen. Doch das stößt natürlich auf gehörigen Widerstand, sogar seiner
Neffen.
Geniale
Idee, die der Autor da hatte. Doch Dagoberts Charakterzüge erschrecken eher und
zeigen hier eindeutig Symptome von Größenwahn. Das Ende ist wenigstens
zufriedenstellend. Auch etwas eigenartig die Twintowers zu sehen, die
Geschichte wurde ja 11 Jahre vor deren Zerstörung geschrieben.
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Abenteuer in Venedig |
Die Lagunenstadt Venedig wird von den Ducks besucht. Grund des Besuches ist die Suche nach dem Helm von König Pippin für den Dagobert eine schöne Summe ausbezahlt bekommen soll. So graben die Ducks halb Venedig um bis sie den Helm in Händen halten. Doch wie gewonnen so zerronnen.
Eine der schwächsten Teile der Reihe und die Zerstörung dieser wunderschönen Stadt, auch wenn nur fiktiv, schmerzt unglaublich. Man stelle sich vor jemand ist wirklich mit seiner Spitzhacke dort und zerstört die Bauwerke. Hier wirkt besonders das Ende nach altbewährtem Muster sehr aufgesetzt. Die Bilder der Stadt lassen das Fernweh gedeihen, ansonsten ruft die Geschichte eher negative Gefühle hervor.
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Auf den Spuren der Königin von Saba |
Arabien, genauer gesagt Marroko. Dagobert feilscht um eine Schriftrolle auf dem Bazar. Grund dafür ist die Diamentenmine von Königin Saba, die er sich unter den Nagel reißen will. Gesagt getan, also investiert er viel Geld und lässt die halbe Wüste umgraben. Doch auch die Panzerknacker haben wieder mal ihre Finger im Spiel.
Das Niveau der ersten Geschichten wird nicht mehr ganz erreicht und stagniert. Auch der Plot wiederholt sich immer wieder, vor allem am Ende wenn Dagobert als glücklicher Gewinner da steht und Donald der Depp vom Dienst ist. Das ist der Nachteil wenn man sie direkt hintereinander liest. Für sich alleine funktioniert der Teil der Reihe vielleicht ganz gut, im Kompendium nicht mehr so ganz.
Eiertanz im Alpenland
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Eiertanz im Alpenland |
Dagobert feilscht auf dem Münchner Oktoberfest während die Neffen den Vergnügungspark nutzen. Während dem Feilschen erzählt der Wirt von einer Maschine, die aus Bananenschalen Eier macht. Dagobert, der gleich das Geschäft wittert, will die Maschine unbedingt haben. Er kauft sie günstig und ignoriert die Warnung des Erfinders. Versteckt wird sie vorübergehend im technischen Museum in München. Nur blöd, dass die Panzerknacker die Oldtimer stehlen und in einem von ihnen befindet sich die Maschine der Ducks. Die Fahndung läuft und eine wilde Verfolgungsjagd ist im Gange und die Panzerknacker gelangen bis in die Schweiz. Am Ende wird es erst so richtig turbulent und Dagobert erfährt mehr über sein Wundergerät.
Der Anfang weiß noch zu gefallen und je länger die Verfolgungsjagd andauert, desto uninteressanter wird die Geschichte. Sie ist nicht schlecht aber halt auch nicht das Gelbe vom Ei. Gut, dass die Schatzkistengeschichten nach diesem Teil ihr Ende fanden. Im Prinzip hat sich dann alles doch nur noch wiederholt. Zumindest durften wir endlich alle Teile und das in einem Stück lesen!
ENTE ENDE
Das war es mit meiner kurzen Übersicht über das Buch und die darin enthaltenen Geschichten. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen, gleich ob Buch oder Blog, und freue mich auf weitere Ziegelsteinbände und eure Kommentare!
Thomas von Tough